Unser letzter Bericht endete mit dem Aufbruch gen Opuwo und der Hoffnung auf eine reparierte Ölpumpe. Um es vorwegzunehmen: Alle sind mehr oder minder unbeschadet inzwischen in Swakopmund eingetroffen.

Ein kurzer Rückblick auf die letzten Tage zeigt wieder einmal: Diese Reise ist voller Eindrücke, Erlebnisse und immer wieder Staunen.

Die Hinterhofgarage hat die Ölpumpe geliefert, wenn auch mit etwas Verzögerung, Team Range Rover wartet noch, die restlichen Teilnehmer machen sich auf den Weg nach Opuwo.

Vorbei an Himba-Dörfern, immer wieder Viehherden ausweichend, kommen alle in Opuwo an und müssen sich gleich der Sonderprüfung der Rallyeleitung stellen. Mit Unterstützung unseres rallyeerfahrenen Gerd gilt es, eine weitere Herausforderung zu meistern: Die Fahrer müssen ihre Durchschnittsgeschwindigkeit auf einer Strecke von 89,5 km benennen, Strecke unbekannt, Anzahl von Viehherden, Menschen, Autos und Schlaglöchern ebenfalls. Team Jasper steht am Ende der Strecke mit Stoppuhr bereit. Wichtige Grundregel: Es darf nicht in Sichtweite des Streckenpostens gehalten und gewartet werden, um den Schnitt zu korrigieren. Die Auswertung am folgenden Tag zeigt: Team Mercedes G hat bis auf 1/10 richtig gelegen, Hochachtung! Team Höhns hat sich verschätzt. Die Strecke war besser als erwartet, die Durchschnittsgeschwindigkeit von 40 km/h brachte alle folgenden Fahrzeuge zur Verzweiflung. Team Mercedes Hannover lag im Mittelfeld, Team Volvo Österreich wähnte sich pfiffig auf einem vorderen Platz, hatte jedoch nicht mit der Aufmerksamkeit von Team Jasper gerechnet und mit einem verbotenen Stopp in Sichtweite des Ziels Anlass zur Disqualifizierung gegeben. Nach langer Diskussion (gab es technische Probleme, Blasenschwäche, Benzinmangel?) wurde es bei Strafpunkten belassen.

Vorbereitung für die Prüfung

Vorbereitung für die Prüfung

In der Opuwo Lodge eine neue Schreckensmeldung: Die Zündspule des Team Mercedes Hannover zickt schon wieder etwas, glücklicherweise kann das Problem schnell behoben werden.

In dieser Lodge verbringen wir zwei Nächte, alle nutzen die Zeit zum Entspannen, der Pool mit Panoramablick lädt zum Schwimmen ein, bei 38° C eine willkommene Erfrischung. Es wird der Besuch eines Himbadorfs angeboten, für die meisten ein Erlebnis der besonderen Art.

Pool in Opuwo

Pool in Opuwo

Bei den Himba

Bei den Himba

Am Sonntag geht es dann weiter über den Joubert Pass nach Khorixas. Dieser Pass stellt eine besondere Herausforderung für die Oldtimer dar. Es müssen einige Flussbetten durchquert werden, größere Felsbrocken gefährden Ölwanne und Unterboden! Mit vereinten Kräften und schrittweisem Fahren wird auch dieser Abschnitt bewältigt. Wieder gibt es einen Platten, diesmal erstaunlicherweise zum zweiten Mal beim Team Mercedes G. Dass das Team Range Rover den achten Plattfuß vermeldet, ist für kaum jemanden eine Überraschung. Aber ausgerechnet der neue Mercedes G? Noch größer dann das Erstaunen, als der G schon nach wenigen Kilometern wieder stoppen muss: schon wieder ein Reifen platt! Mit Wunderschaum aus der Reifen-Pilot-Flasche und der Hoffnung, dass dieser Reifen hält, geht es weiter nach Khorixas.

Der Platten des G

Der Platten des G

In der iGowati Lodge macht sich am Abend traurige Stimmung breit: Team Mercedes Hannover wird uns am nächsten Morgen verlassen und sich auf den Rückweg nach Windhoek machen. Auch Karsten und Martina werden uns sehr fehlen!

Schon viele Kilometer vor Hentiesbay, noch mitten in der Wüste, spürt man plötzlich Meeresluft. Swakopmund naht, der Ozean ist nicht mehr weit. Vorher noch eine kleine Unterbrechung: Team Range Rover muss zum neunten Mal einen defekten Reifen wechseln – kein Problem, man hat inzwischen ja schon genügend Übung.

Endlich dann Swakopmund, wir sind wieder am Meer. Nicht nur die Luft ist merklich kühler, auch die Stimmung ist getrübt – der Abschied naht, es lässt sich nicht leugnen. Morgen sind wir an dem Punkt unserer Reise angelangt, von dem wir vor fast vier Wochen gestartet sind! Wie konnte die Zeit so schnell vergehen? Wir begreifen es nicht, wir wollen es nicht wahr haben. Aber vier Wochen sind eine lange Zeit, wir wollen dankbar sein, dass wir den ansonsten trüben November in diesem schönen Land bei so herrlichen Temperaturen verbringen durften.